Pay as you drive nun auch in Deutschland!

Die erste Kfz-Versicherung, die mit Telematik-Geräten nach dem Pay as you drive-System arbeitet, ist an den Start gegangen. Die S-Direkt, die Sparkassen DirektVersicherung, hat ihren Telematik-Tarif an den Start gebracht, nachdem der Landesdatenschutzbeauftragte in NRW das Versicherungskonzept abgenickt hatte.

Die Aufzeichnungen der Telematik-Geräte

Um einen solchen Telematik-Tarif abschließen zu können bei der Autoversicherung, muss man sich darauf einlassen, dass Telematik-Geräte in das Fahrzeug eingebaut werden, und dann auch aufzeichnen, was das Zeug hält.

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Dabei geht es darum, wann das Fahrzeug unterwegs ist, ob dabei zu schnell gefahren wird oder zu langsam, oder ob plötzliche Abbremsungen erfolgen, und so weiter und so fort. Dabei wird der Autofahrer zum gläsernen Fahrzeugsteuerer, der unter ständiger Beobachtung der eingebauten Telematik-Geräte ist. „Big brother is watching you“ wird damit auch auf Deutschlands Autostraßen zur Realität.

Kaum Sparpotential für den Versicherten

Wie die Stiftung Warentest herausfand, bietet der Telematik-Tarif dem Versicherten nur ein geringes Sparpotential. Laut der neuesten Ausgabe der Zeitschrift „Finanztest“ und der entsprechenden Vorab-Pressemitteilung der Stiftung Warentest muss der Versicherte anfangs erst einen Aufpreis auf die Kfz-Versicherung bezahlen, erhält dann erst danach für jedes Jahr, in dem er (der Ansicht des Versicherers nach) vorsichtig gefahren ist, einen Rabatt von fünf Prozent.

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Im Gegenzug dafür gibt der Autofahrer jedoch über den Einbau und das Nutzen der Telematik-Geräte eine Menge Daten her, die viel Aufschluss über sein Fahrverhalten geben, ohne dass er tatsächlich bereits ab dem ersten Jahr des Wechsels in einen solchen Telematik-Tarif wirklich profitieren würde können.

Volle Kontrolle für die Kfz-Versicherung

Während der erste Telematik-Tarif in Deutschland für den Autofahrer kaum das erhoffte Sparpotential mit sich bringt, sieht der Nutzen, den der Autoversicherer aus dem Tarif ziehen kann, ganz anders aus. Durch die Aufzeichnung des Fahrverhaltens und Fahrtzeiten sowie Tageszeiten, in denen das versicherte Fahrzeug bewegt wird, können viele Rückschlüsse gezogen werden über das Verhalten des Autofahrers selbst. Die Kfz-Versicherung profitiert damit auch, dass sie über die Daten, die sie über die Telematik-Geräte einsammeln kann, regelrechte Risikoprofile wird erstellen – und damit ihren Versicherungstarif noch gezielter gestalten kann. Zu Ungunsten des Autofahrers und zu Gunsten des Versicherers natürlich.

Vor- und Nachteile von Pay as you drive

Und auch wenn der Datenschutzbeauftragte in NRW sein OK für die ganze Sache mit dem Telematik-Tarif gegeben hat, so dürfte die Sammlung der Daten nicht ohne sein. Schließlich sind dies mitunter sehr vertrauliche Daten, wo sich – wer – wann aufhält. Und mittels der Geräte, die eigentlich nur dem Pay as you drive nutzen sollen, können komplette Bewegungsprofile des Fahrzeugs und damit des Fahrzeugführers erstellt werden. Und genau hier ist der Kern unserer Kritik: die Überwachung des einzelnen Bürgers wird damit weiter ausgebaut, und es stellt sich damit die Frage, ob sich die Autofahrer, die einen solchen Telematik-Tarif abschließen, wirklich der Brisanz der (eigenen) Lage bewusst sind.

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