Vollkasko oder Teilkasko? 

Versicherungsnehmer sollten vor dem Abschluss eines Vertrages sowohl die Kosten einer Vollkasko- als auch die einer Teilkaskoversicherung ermitteln. Die Vollkaskoversicherung bietet einen umfangreicheren Schutz und kostet deshalb meistens mehr als die Teilkaskoversicherung. Der Kostenunterschied ist bei bestimmten Konstellationen aber gering. Die Teilkaskoversicherung versichert das Fahrzeug gegen Brand, Explosion, Diebstahl, Elementarschäden, Wildschäden, Glasbruch und Kurzschlüsse an Kabeln. Die Vollkaskoversicherung schließt diese Risiken ebenfalls mit ein und versichert zusätzlich gegen selbstversrchuldete Unfälle sowie mut- und böswillige Beschädigungen.

Vollkasko kann weniger oder gleich viel kosten

Grundsätzlich kostet der Teilkaskoschutz weniger, weil ein erheblicher Teil der in der Praxis relevanten Gefahren ausgeschlossen ist. In der Teilkaskoversicherung gibt es allerdings keine Schadenfreiheitsklassen: Versicherungsnehmer zahlen den errechneten Grundbeitrag stets zu 100 Prozent. In der Vollkaskoversicherung wird ein schadenfreier Verlauf mit Rabatten honoriert. Langjährig schadenfreie Versicherungsnehmer zahlen lediglich 30 Prozent des Grundbeitrages. Es gibt noch einen zweiten Zusammenhang in der Beitragsberechnung, der für eine Vollkaskoversicherung spricht: Die Typklasse des Fahrzeugs. Fahrzeuge werden in der Voll- und Teilkaskoversicherung sowie in der KFZ-Haftpflicht jeweils eigenen Typklassen zugeordnet. Vor allem bei stark motorisierten Fahrzeugen der oberen Klasse (BMW X5 etc.) kommt es häufig vor, dass ein Fahrzeug in einer hohen (=ungünstigen) Teilkasko-Typklasse und in einer deutlich niedrigeren Vollkasko-Typklasse eingestuft ist. Das liegt daran, dass diese Fahrzeuge sehr häufig gestohlen werden (ein Risiko, das nur die Teilkaskoversicherung betrifft), zugleich aber statistisch betrachtet selten in Unfälle verwickelt sind. Die geringere Unfallneigung kann darauf zurückzuführen sein, dass nur wenige Fahranfänger Fahrzeuge dieser Typklassen fahren.

Alte Fahrzeuge gar nicht versichern?

Für ältere Fahrzeuge lohnt sich der Abschluss einer Vollkaskoversicherung in der Regel nicht. Wenn die vorgenannte Konstellation nicht zutrifft, lohnt sich eine Vollkaskoversicherung in der Regel nicht für Fahrzeuge mit einem Alter von mehr als vier Jahren. Zu einem Teilkaskoschutz raten die meisten Experten auch bei älteren Fahrzeugen, da dieser einen Schutz gegen Diebstahl und Glasbruch (zwei relativ häufig eintretende Risiken) bietet. Die Prämie und das versicherte Risiko (=der Fahrzeugwert) sollten aber stets in einem wirtschaftlich vernünftigen Verhältnis zueinander stehen. 

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